Was sind Flüssigdichtungen?
Flüssigdichtungen werden bei Raumtemperatur, in flüssiger Form verarbeitet. Man unterscheidet hierbei zwischen Polykondensationsklebstoffen (Silikon) und lösemittel- bzw. wasserbasierten Produkten. Nach erfolgter Aushärtung bei Temperaturen von 5 bis 40 °C und bis zu 95 % relative Feuchte, härten diese Produkte zu Thermoplasten oder Elastomeren. Silikone härten hierbei von außen nach innen und spalten so genanntes Kondensat – z.B. Essigsäure oder Alkohol ab. Lösemittel-oder wasserbasierte Klebstoffe härten durch das Ausgasen beider Flüssigkeiten aus. Flüssigdichtungen zeichnen sich durch ihre gute chemische Beständigkeit (Öl, Wasser, Sprühsalz etc.) und ihre hohe Temperaturbeständigkeit aus.
Vorteile von Flüssigdichtungen
- Kleine Produktmenge zeigt bereits große Dichtwirkung→ Einsparung von Materialkosten
- Auch wirksam auf dünnen, verformbaren Bauteilen→Reduzierung von Materialkosten
- Gute Haftung und Dichtwirkung auch auf unebenen Oberflächen→Reduzierung von zusätzlichen Prozesskosten (z.B. Schleifen, Strahlen)
- Kein zusätzliches Befestigungssystem nötig→Vereinfachung der Arbeit
- Ist völlig designunabhängig zu applizieren→Designfreiheit (vgl. Feststoffdichtungen)
- Silikone bleiben auch bei niedrigen Temperaturen (-70 bis -100 °C) hochelastisch
Vorteile eines automatischen Dosiersystems
- Reduzierung von Taktzeiten und Vergrößerung des Produktionsvolumens
- Genaue Kontrolle der Dosiermenge→Vermeidung von Ausschuss/Sicherung hoher, gleichbleibender Qualität
- Es wird weniger Personal benötigt→Reduzierung von Personalkosten
Verschiedene Arten von Flüssigdichtungen
Setzen Sie Flüssigdichtungen stets entsprechend ihrer spezifischen Produkteigenschaften und Ihres individuellen Anwendungsfalls ein
- Die Verbundfestigkit und Dichtwirkung hängt stark von der Beschaffenheit und Sauberkeit der betroffenen Oberflächen ab (Öl, Wasser, Schmutz, etc.).
- Chemisch-härtende Polykondensationsklebstoffe wie Silikon härten von innen nach außen (ca. 3 mm in 24 h). Bitte beachten sie diese Aushärtungsdauer entsprechend → nicht geeignet für Flansche mit großem Fügespalt
- Aufgrund ihrer hohen chemischen und thermischen Beständigkeit sind Flüssigdichtungen im Reparaturfall nur schwer zu entfernen.
- Flüssigdichtungen müssen speziell auf Fügepartner und den jeweiligen Medienkontakt abgestimmt sein (Öl, Wasser, Säure etc.)
Je nach Abspaltungsprodukt, kann Silikon auf Metallen Korrosion
Flüssigdichtungen eignen sich zum Abdichten verschiedenster Flanschflächen. Einmal ausgehärtet bieten Sie durch ihre gummi-ähnliche, elastische Gestalt hohe Beständigkeit gegen Vibration, Chemikalien und hohe sowie niedrige Temperaturen.
Three Bond gilt als Erfinder der Flüssigdichtung im Jahre 1955 – welches gleichzeitig dem Gründungsjahr des Unternehmens entspricht.